Ein Tiger träumt vom Fliegen

Einst saß ich unter einem Baum und träumte. Ich konnte sehen, wie mein Geist aufstieg und arbeiten ging. Ich sah einen Tiger im Gebüsch, der Elstern im Himmel nachsah und vom Fliegen träumte. Er sprang den Elstern nicht nach. Er konnte sich nicht rühren. Sein Magen konnte nicht knurren, weil er vollgefressen war.
Mein Geist war fleißig, höflich und lernte. Er hob schwere Steine, grob geschlagene Quader und schichtete sie aufeinander.
In den Baum, unter dem ich saß, schlug währenddessen ein Blitz vom Himmel und er fing Feuer. Er brannte, und mit ihm alles Gras, alle Schmetterlinge, der Tiger im Gebüsch und alle Tiere. Und selbst die Luft fing an zu glühen, dass selbst die Vögel unter den Wolken verbrannten und zu Boden fielen. Und so erfüllte sich mein größter Wunschtraum, bis alles zu Asche zerfiel.
Währenddessen schichtete mein Geist unzählige Quader auf, und mehr noch und mehr. Und er war nicht allein mit seiner Arbeit. Tausende von Geistern trugen so ihre Steine zusammen und schichteten sie alle gemeinsam zu einer riesigen Pyramide auf, die die Urnen der Welt aufnehmen sollte.
Und der Tiger im Gebüsch schlief schließlich ein, noch immer davon träumend, dass er wie die Elstern fliegen könnte.

by pommel 7-5-115