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korrekte Umschrift: chae-annyong
재 - jüngerer Bruder
安 - Friede
뇽 - abweisen, vertreiben
Ursprünglich ein kleines Fischerdorf an einer kleinen natürlichen Bucht mit Anlegestelle wurde Chey-Anniong vom Fürsten Chu-dos 104 die Marktrechte verliehen. Etwa 5.000 Fischer der umliegenden Provinz haben sich hier angesiedelt und halten Fischmarkt ab.
In den umliegenden Festungen, die zur Zeit der Conförderation von torennischen Baumeistern errichtet wurden, haben sich auf engstem Raum knapp 20.000 Menschen angesiedelt, neben denen sich der ursprüngliche Marktflecken als schäbiges Fischerdorf entpuppt. Im torennischen Dialekt wird die seeseitige Burg daher auch mit einem eigenen Namen bedacht: Puerto de Hermano. Mit ihrer Zwillingsburg bilden die Torenner und anderen "Ausländer" in dieser Provinz die Mehrheit. Denn mit der Loslösung Chosons aus der Conförderation und dem Ausweisungsedikt General Yas im Jahr 112 mußten alle Nicht-Han Choson verlassen und fanden einen ersten Zufluchtsort in der Doppelfestung Hermanos. Dies ist nun, auch heute nach dem völligen Zusammenbruch der Conförderation, für viele das Zuhause geblieben. Die zweite Burg der Doppelfestung thront weit über den ausgedehnten Anlagen der Hell's Cargo Transportation Corporation, die die Torenner im Hinterland für ihren Nachschub aufgebaut hatten und die einige Jahre lang ohne Pflege vor sich hin rotteten. Aufgrund der brisanten Situation auf Assura hat die Regierung in Pyôn-An nun auch das Potential dieser alten Transportsysteme erkannt und bemüht sich indessen um eine Re-Instandsetzung. Des weiteren wacht die Garnison in diesem landseitigen Teil Hermanos über den Zugang zur Sundamistraße, deren südlichste Ausläufer bis zum Hafen reichen.
Als einziger Hafen Chosons nach der Loslösung erhielt er besondere Bedeutung. Kuri AshinoYe flüchtete hierher, nachdem rebellische Truppen unter Leitung General Yas die Hauptstadt Pyôn-an gestürmt hatten, und hier soll er angeblich rituellen Selbstmord begangen haben. Bereits zu Zeiten der Conförderation war Chey-Anniong der wichtigste Flottenstützpunkt im Südmeer. Nach deren Zusammenbruch verließ die (zumeist aus Torennern bestehende) Flotte den Hafen in Richtung Mynathyras. Entsprechend seiner Bedeutung hat jede Regierung sich bemüht, nicht nur den flachen Strand als Hafen für Hochseeschiffe tüchtig zu machen, sondern auch die Verteidigungsanlagen auszubauen.
Die torennischen Baumeister haben in Rekordzeit zwei enorme Festungsanlagen aus dem Boden gezogen, die den ursprünglichen Markt völlig unscheinbar werden lassen. Mit einem weit ins Meer hineinreichenden Arsenal wurde ein Kriegshafen gesichert, schwer befestigte Tore sichern den Zugang zur Sundamistraße. Die Festungen hielten zur Belagerungszeit gut 20.000 Torenner in ihren Mauern. Heute leben hier gemischt Han und Torenner zusammen, die Hafenstadt wurde zum Schmelztiegel für verschiedene Kulturen und Treffpunkt als "Ausländerstadt".
Heute füllen Sampans die meist leeren Hafenbecken, tiefliegende, langsame Großtransporter. Die meisten von ihnen sind noch im Bau, nur wenige sind bereits vollständig seetüchtig. Obwohl Andong Herzstadt der Handwerker und Erfinder in Choson ist, haben hier einige ambitionierte torennische Seefahrer auch unter den Hanvölkern Freiwillige gefunden, die sich zu Conförderationszeiten zu Matrosen und Schiffsbauern ausbilden ließen. Heute - nach dem Abzug der Torenner und allen voran des berühmten Vito Belari - sind die Lehrlinge von früher die Schiffsbaumeister und Kapitäne von heute geworden. In enger Zusammenarbeit mit den Handwerksmeistern aus Andong wurde der Sampan entwickelt und Chey-Anniong im Zuge dieser Arbeiten eine kleine Außenstelle des Erfinder- und Entwicklungszentrums.
Ursprünglich gehörte die Hafenstadt der kleinen Ostprovinz Yôrûm-do an, wurde jedoch bei der ersten Provinzreform unter Kuri AshinoYe dem Landstrich Choson-do angegliedert, aufgrund seiner Bedeutung als einzige Hafenstadt.
Im Jahr 110, nachdem sich Mynathyras der Conförderation angeschloß, wurde nahe Chey-Anniong für Echsen ein künstliches Sumpfbecken mit Feuchtbiotop erstellt, das große Teile der Nordweststadt heute für Menschen unbewohnbar macht. In einer Art kleinem Pfahldorf haben sich dort einige wenige Echsenmenschen aus dem Inselreich angesiedelt, die sich heute nur noch am religiösen Leben in der Stadt beteiligen.
Ausländer halten sich heute hauptsächlich im Torennerviertel auf, eine Art Neustadt, von den Ingenieuren Torennas geplant und nach der Fusion beider Reiche aus dem Boden gestampft. Wie zahlreiche andere torennische Viertel wird auch das in Chey-Anniong von seinen Bewohnern Serenetta genannt, in Anspielung auf den Beinamen Torennas, der "Majestätischen". Viele Häuser stehen heute leer und verfallen langsam, da nach der Belagerung und Rückeroberung Chey-Anniongs bisher wenige der torennischen Flüchtlinge zurückkehrten. Ausländern gegenüber sind die wenigen jungen Siedlerfamlien ausgesprochen gastfreundlich und teilen das wenige Hab und Gut, das ihnen nach dem Regierungswechsel übrig geblieben ist.